Ehemaliges Hospital St. Georg

Stadtspaziergang Station 26

Das ehemalige Hospital St. Georg verdankt seine heutige Gestalt im Wesentlichen einer umfassenden baulichen Erneuerung in den Jahren 1863/65 sowie einem Erweiterungsbau - dem Seitenflügel an der heutigen Stendaler Straße - aus den Jahren 1909/10. Es geht allerdings auf eine wesentlich ältere Gründung zurück. So wird der St. Georgsaltar in der gleichnamigen Kapelle bereits im Jahre 1397 erwähnt. Hier wurde mittelalterliche Krankenpflege in Gestalt eines Leprosenhauses betrieben. Bei der Kirchenvisitation 1541 hatte das Hospital zehn Insassen.

1616 wurde ganz in der Nähe durch den Osterburger Bürger Christoph König eine weitere, private milde Stiftung begründet, deren Gebäude „Zum großen Christoph“ genannt wurde. Auch auf dem Gebiet der früheren Altstadt, des heutigen Friedhofs, befanden sich zwei Hospitäler – St. Martin und St. Gertrud. Die Gebäude aller vier wohltätigen Einrichtungen fielen dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer. Im Jahre 1681 entschloss man sich schließlich zu einer Vereinigung der Einkünfte der Hospitäler und einem Neubau auf dem Gelände von St. Georg. Die Stiftung bestand noch bis um die Mitte des 20. Jhdts.

Heute befindet sich in dem historischen Gebäude die ALS Dienstleistungsgesellschaft, welche das den Platz des Friedens wesentlich prägende Gebäude zu Beginn unseres Jahrtausends umfassend sanierte.

Vor dem historischen Haupteingang des Gebäudes erinnert ein während der DDR-Zeit errichtetes Denkmal an die Opfer von Krieg und Nationalsozialismus. Es ist bereits das dritte Denkmal an dieser Stelle. – Bereits 1872 war vor dem Hospital ein Denkmal für die Gefallenen der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 errichtete worden, welches in der "Tangerhütte" gefertigt worden war.   1931 wurde es wegen Baufälligkeit durch ein schlichtes vergoldetes Kreuz auf steinernen Sockel ersetzt. Später wurde dann auf diesem historischen Sockel das noch heute vorhandene Friedensdenkmal errichtet.

Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.

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