St. Martin und Burgwall

Stadtspaziergang Stationen 17 und 18

Jenseits der Bahnlinie befindet sich ein zwar durch eine Kleingartenanlage überbauter, aber noch deutlich erkennbarer Burgwall. Er wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert von Slawen errichtet, befand sich aber später in deutscher Hand. Wohl in seinem Schutz entstand auf dem Gelände des heutigen Friedhofs und in dessen engerer Umgebung die früheste städtische Siedlung Osterburg. 

Der Vorgängerbau der im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammenden, durch einen Umbau im Jahre 1866 allerdings stark veränderten heutigen Friedhofskapelle war vermutlich die St. Martin geweihte erste Kirche dieser eigentlichen "Altstadt" Osterburg. Diese alte Stadt Osterburg existierte noch mehrere Jahrhunderte neben der seit dem Ende des 12. Jahrhunderts an der neuen "Hauptverkehrsader", der heutigen Breiten Straße, entstandenen Osterburger "Neustadt". Auf sie wies bis ins 19. Jahrhundert neben historischen Dokumenten nicht zuletzt der Name des in Höhe des heutigen Gymnasiums befindlichen früheren "Alte-Stadt-Tores" hin.

Die ehemalige Martinskirche wurde spätestens in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Kapelle eines dort gegründeten gleichnamigen Hospitals. Ganz in der Nähe stiftete der Bürgermeister Joachim Salzwedel in den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts ebenfalls ein Hospital - St. Gertrud. Beide wurden während des Dreißigjährigen Krieges abgebrochen und anschließend wieder aufgebaut, ihre Einkünfte jedoch anderen Hospitälern im Süden der Stadt zugewiesen.

Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.

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