Sehenswertes in Dequede
Der Fernsehturm
Das kleine Dörfchen Dequede ist vor allem durch seinen Fernsehturm bekannt, welcher 1956/59 als zweiter Fernsehturm Deutschlands und weltweit erster in der modernen Spannbetontechnik errichtet wurde (Höhe 184,5 m). Er wird noch heute von der Deutschen Telekom genutzt.
Die Dorfkirche
Die kleine Feldsteinkirche wurde ursprünglich als zweiteiliger Bau mit eingezogenem Chor und geradem Abschluss erbaut. Im 18. Jahrhundert erfuhr sie einen größeren Umbau. Dabei entstand durch Erweiterung des Chores auf die Breite des Schiffs der saalartige, rechteckige Kirchenraum. Diese Veränderung ist an der Rückseite des Chores anhand des unterschiedlichen Feldsteinmauerwerks und der Ergänzung des Giebelmauerwerks in Backstein noch heute deutlich erkennbar. Der Innenraum erhielt bei dieser Erweiterung eine flache Putzdecke. Im Zuge der Umbauten wurde gleichzeitig der ursprünglich vorhandene Glockengiebel durch einen Fachwerkturm über dem Westende des Schiffs ersetzt.
Die ursprünglichen romanischen Fensteröffnungen sind entweder vermauert oder im 18./19. Jahrhundert erweitert und mit Putzblenden gerahmt worden. Auf der Nordseite findet sich ein vermauertes Portal aus romanischer Zeit, während sich das heute benutzte Portal auf der Südseite aus jüngerer Zeit stammt.
Im Innern der Kirche beeindruckt ganz besonders der große Kanzelaltar aus dem Jahre 1804, welcher mit seinen seitlichen Durchgängen die gesamte Ostseite des Kirchenraums einnimmt. Das Gestühl, die Westempore und Orgel stammen hingegen vom Ende des 19. Jahrhundert. Dass dieses Kleinod auch heute noch zu besichtigen ist, ist vor allem dem außergewöhnlichen Engagement der Dequeder Einwohner zu verdanken. - Als um die Jahrtausendwende aufgrund starker Schäden die baupolizeiliche Sperrung drohte, wurde die Kirche von einem Großteil der Dorfbewohner in Eigeninitiative wieder instandgesetzt.
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.
